Minimalismus ist heutzutage ein absolutes Trendwort, doch Purismus wird hingegen oft übergangen oder eben gerade mit Minimalismus verwechselt. Dabei gibt es diese Kunst- und Architekturgattung bereits seit mehr als einem Jahrhundert. Ihre Grundcharakteristik ist die Stilreinheit: klare Formen, eine beschränkte – man könnte fast sagen „eintönige“ – Farbwahl und die Konzentration auf das Wesentliche. Obwohl sich diese Eigenschaften zum Teil mit dem Minimalismus überschneiden, ist puristisches Design nicht so extrem in seiner Reduktion auf das Allernötigste. Stattdessen werden bewusste Designakzente gesetzt, die mit dem Interieur und dem Exterieur eins werden.
Pures Designvergnügen
Farblich finden sich hier vorwiegend Weiß-, Grau-, Schwarz- und Erdtöne. Nur selten werden bunte Akzente gesetzt. Der natürliche und etwas zurückhaltende Look soll auf eine nicht gekünstelte Art die Relevanz hochwertiger Einrichtung unterstreichen. Diese Exklusivität des Designs wird in den Mittelpunkt der Ästhetik gerückt. So werden auch gerne Beton, Stein und Holz verwendet, um zum Beispiel einer herkömmlichen Wand mehr Tiefe zu verleihen – ein architektonisches Statement, das keine Worte braucht.
Bezogen auf die Architektur ist Purismus auch hier auf klare, geometrische Formen fokussiert. Es ist ein moderner Stil, der mit verschiedenen Materialien und ineinandergreifenden Strukturen spielt. Von Glas über Metall, Stein und Fliesen bis hin zu einer weißen Fassade hat man in der Kreation den Freiraum, ein wahres Kunstwerk zu erschaffen.
Alles in allem bietet Purismus einen stylischen Rahmen, mit dem sich vielfältige Interior Designs und Gebäudekonzepte realisieren lassen. Um es in den Worten von Henry Wadsworth Longfellow zu sagen: »In all things the supreme excellence is simplicity.« (Übersetzung: In allen Dingen ist die höchste Exzellenz die Einfachheit.)
Quelle: https://www.falstaff.de/living/nd/architektur-pur-der-reiz-puristischer-interieurs-undexterieurs/